Dann nehmen wir die Hauptstraße nach Kazanlak. Sie führt uns entlang des Tales des Flusses Tundzha, vorbei an Strupets mit seinem Kloster, am Rand der äußersten, nördlichen Begrenzung eines Sees vorbei, der durch das Aufstauen des Flusses gebildet worden war, und dann weiter zwischen Gurkovo auf der nördlichen und Nikolaevo auf der südlichen Seite hindurch. Nach etwas mehr als vierzig Minuten sind wir in Kazanlak. Wir entscheiden uns für einen ersten Erkundungsspaziergang in der Stadt, kommen am Kulturzentrum vorbei, spazieren etwas weiter nach links und sehen ein verlassenes Kino, den örtlichen Markt und gegenüber eine Moschee. Es wird langsam dunkel und wir entdecken ein Altwarengeschäft. Die Besitzerin ist in ein Gespräch mit ihren Freund/innen vertieft, alle sitzen herum und trinken Tee, und als wir eintreten, kann ich sehen wie ihr Gesicht „Fremde“ registriert, sich die Preisschilder in ihren Augen verdoppeln und nochmals verdoppeln. Es ist das einzige Mal, dass uns so etwas auf unserer Reise passiert ist. Alle anderen Geschäfte in der Straße sind geschlossen. Die Straße endet in einer Doppelreihe von polychromen Garagen. Wir gehen zurück in Richtung Hotel und Restaurant, das sich als Teil des Ethnologischen Museums herausstellt... Am Weg kommen wir an einem Wohnblock mit dahinter liegenden Garagen vorbei. Entlang der Seitenwand des Hofes vor den Garagen sind ungefähr ein Dutzend Trabis geparkt, eine große Palette verschiedener Modelle, vom Standardmodell bis zum Kombiwagen, in jedem erdenklichen Zustand zwischen reparieren und ausschlachten.

Bevor wir uns wirklich entschließen essen zu gehen, spazieren wir noch durch einen Park auf einem Hügel, der sich nicht weit vom Hotel befindet und besuchen eine thrakische Grabstätte oder besser gesagt seine Reproduktion…