Ich erinnere mich, als ich wieder vor dem Turm stehe, dass der Russisch-Türkische Krieg, aus dem die bulgarische nationale Unabhängigkeit hervorging, auch einen bleibenden Terminus produziert hat, der für viktorianisches, imperialistisches Säbelrasseln und weiters für jeden blinden, chauvinistischen Patriotismus steht: Jingoism (Hurra-Patriotismus). Er stammt aus einer Strophe eines Couplets, das für die Beteiligung am Krieg war. Der Knittelvers geht so:
    We don't want to fight but by jingo if we do,
    We've got the ships, we've got the men, we've got the money too,
    We've fought the Bear before, and while we're Britons true,
    The Russians shall not have Constantinople.

Die Briten setzten ein symbolisches Zeichen, als ein Geschwader ihrer Kriegsmarine vor Konstantinopel ankerte, um das Osmanische Reich zu schützen. Die lakonische Anmerkung des russischen Botschafters dazu war: „Die Briten haben uns zu einem Duell herausgefordert; die gewählten Waffen - Rapiere nach fünfzehn Schritt.“ Aber die Strategie funktionierte, aus britischer Sicht.

Draußen wirbelt kalter Nebel, obwohl sich zwischendurch kurz der blaue Himmel zeigt. Dann wieder heftiger Regen, von starkem Wind begleitet. Der Weg zum nächsten Monument führt an einigen monumentalen Skulpturen vorbei, aber es scheint, als würde der Blick immer bergauf nach Buzludzha gezogen. Mitten in heftigen Windböen kommen wir an. Einem Schild neben einem Schranken zufolge haben wir mehr als eine Stunde Zeit. Das Auto klettert langsam bergauf, aber erst als wir aussteigen, lässt sich die wahre Größe des Monuments beurteilen. Unser kleines (rotes) Auto wirkt verloren in der weiten Ausdehnung des Gedenkterrains. Das Gebäude ist ein riesiges Oval aus Beton, das auf einem sich nach oben verjüngenden Fundament ruht, eine Erfindung Kapitän Nemos, der Arche Noah ähnlich, gestrandet an den sich zurückziehenden Gewässern der Geschichte. Um das Mitteldeck herum befinden sich im richtigen Maßstab zum Gebäude regelrechte „Luken“.