Um unserer Metapher Tourist/innen treu zu bleiben, war unsere Ausrüstung eher von guter Amateur-Qualität als von professioneller. Wir fotografierten mit zwei Canon Powershot S80 Digitalkameras, die Videos wurden mit einer Sony PC-110E und einer HDR-FX1 Kamera (2006) und mit einer 110E und einer VX-2000 aufgenommen (2007). Für die Videos verwendeten wir die Kameramikrofone, aber die Tonstücke wurden auf Compact Flash Aufnahmegeräten aufgezeichnet: auf einem M-Audio Microtrack 2496 (verlässlich) und einem Edirol R-1 (nicht verlässlich). Wir verwendeten binaurale Mikrofone. Das ist eine bekannte Technik, die, obwohl das Material am besten mit Stereokopfhörern zu hören ist, nicht mit Stereoaufnahmen verwechselt werden sollte. Zur binauralen Aufzeichnung werden zwei Mikrofone, die in kurzem Abstand voneinander entfernt sind und in die entgegengesetzte Richtung zeigen, verwendet. Bei professionellen Aufnahmen verwendet man einen künstlichen Kopf und setzt die Mikrofone in die „Ohren“, obwohl man mittlerweile auch gute Aufnahmen mit Ohrstöpsel-Mikrofonen machen kann, der künstliche Kopf wird dann durch den eigenen ersetzt. Dieser Vorgang dupliziert faktisch das natürliche Hören. Ist ein Ton von einem Ohr weiter entfernt als vom anderen, erreicht er das weiter entfernte Ohr etwas später und so entsteht dieses starke räumliche Gefühl des natürlichen Hörens, wenn man Kopfhörer zum Abhören verwendet. Es gibt aber auch einen Nachteil den eigenen Kopf zu verwenden: hält man ihn während der Aufnahme nicht still, können die Zuhörer/innen die Orientierung verlieren, während sich die akustische Welt rasch um ihre Achse dreht. Zwei der Aufnahmen auf der DVD-ROM tun genau das, eine absichtlich und eine unfreiwillig, weil ich beim Aufnehmen jemandem die Hand schüttelte, der von der Seite kam.

Zum Schluss möchten wir gerne unseren zwei Reisegefährt/innen danken: Dimiter Hristov, M. im Text, (2006) und Boriana K.-Strasser, B., (2007). Sie haben uns nicht nur gefahren, sondern gaben in Wirklichkeit den Ton unserer Reisen vor, jede/r auf ihre/seine Art. Während unserer jeden Tag länger werdenden Strecken hat uns M. mit Information über die letzten zwanzig Jahre in Bulgarien versorgt und uns geschickt den Weg, ob in ein Restaurant oder in eine Ruine, gebahnt.

B.s Stärke lag in den Kontakten, die sie bereits mit Roma-Familien hatte, die, die sie für uns mittels ihrer Familie herstellte und ihre Fähigkeit, mit all jenen ins Gespräch zu kommen, mit denen wir uns unterhalten wollten. Das führte unter anderem zu einem sehr bereichernden Besuch bei einer pomakischen Familie und einer Unterhaltung mit Rosenpflücker/innen auf den Feldern außerhalb von Kazanlak. Ohne sie beide wäre unser DVD-Projekt unmöglich gewesen. Wir wollen uns hier auch bei Familie Zdravaka und Familie Babechka für ihre Gastfreundschaft bedanken. Diese Besuche haben unsere eigenen Erfahrungen außerordentlich vertieft und unserem Projekt Videomaterial zur Verfügung gestellt. Danke auch an Gospodin Kolev für das Gespräch über seine Erfahrungen als Politiker in der kommunistischen Ära und für Information zur Geschichte der Roma in Bulgarien. Zum Schluss möchten wir noch B.s Vater, Dr. Pantju Karapantev, für sein weitreichendes Wissen und seine vernetzten Kontakte danken. Er ermöglichte uns Interviews, den Zugang zum Arsenal in Kazanlak und war auch unsere unfehlbare Mobiltelefon-Enzyklopädie.

Lisl Ponger, Tim Sharp
Wien, 2008