Die Route, auf der wir uns jetzt befinden, führt ungefähr nach Norden über das Flachland auf das Balkangebirge zu. Wir entdecken einen Hügel in der Mitte eines weitläufigen Weingutes von fast schon industrieller Größe. An der Spitze befindet sich ein weißes Monument. Wir machen uns auf den Weg es zu erkunden. Es stellt sich als ein sehr gut erhaltenes Denkmal heraus - zur Erinnerung an die russischen Infanteristen, die im Russisch-Türkischen Krieg, der 1878 zur Unabhängigkeit Bulgariens führte, starben. Später, auf derselben Straße nach Hisarya, fahren wir durch einige Dörfer mit Störchen auf Gemeindebauten, Unabhängigkeitsdenkmälern und Strommasten. Einige Kilometer weiter ist ein verfallener Komplex, ein hoher Turm mit Wendeltreppe und eine lange, niedrige Halle mit Nebengebäuden, zu sehen.

Die Gegend ist sehr ländlich und vom Turm aus (mit kleinen Zimmern in jedem Stockwerk) hat man einen wunderbaren Ausblick.

In dem länglichen Gebäude gibt es einige in den Boden eingelassene Betongruben. Es beherbergt eine Falkenfamilie, die den Komplex als Nest- und Kinderzimmer verwendet. Bei unserem Eintreten beobachten sie uns misstrauisch von Rohren in der Nähe des Daches aus und fliegen durch die Fenster davon, wenn wir zu nah kommen. Wir alle glauben, dass das hier eine Bewässerungsanlage gewesen ist, dass sich Pumpen in den Gruben befanden und dass man vom Aussichtsturm aus ihr Funktionieren kontrollieren konnte. Die industrielle Qualität der elektrischen Leitungen, die einst hierher führten, unterstützt unsere Annahme. Den herumliegenden gebrauchten Kondomen und zerbrochenen Bierflaschen nach zu schließen, ist dieser Ort noch immer einer, an dem eine Menge Energie verbraucht wird.