Mittwoch, 6. Juni, Kazanlak

Wir besuchen Buzludzha ein zweites Mal. Dieses Mal ist das Wetter viel besser und dadurch ist auch mehr Licht im Gebäude. Unter dem Schutt am Boden finde ich wieder ein Stück einer Schallplatte. B. erinnert sich, dass hier viele offizielle Zeremonien stattgefunden haben. Heute ist genug Zeit, um die Halle zu filmen und alles andere etwas mehr zu erforschen. Die Fliegende-Untertasse-Form umschließt die gewölbte Halle mit einem inneren Kreis, in dem sich ein Amphitheater befindet.

Über den Rängen ist eine Plattform, dahinter Mosaike. Diese Mosaikwand ist von zwei Eingängen durchbrochen, die auf eine umschlossene Terrasse zwischen der Halle und der Außenseite des Gebäudes führen, das in regelmäßigen Abständen Fenster gehabt zu haben scheint.

Jetzt knirschen Glas, Mauerstücke, herabgefallene Mosaikquadrate in vielen Farben und vom Wind hereingewehte Blätter unter meinen Füßen. Wie diese so weit hinauf geflogen sein können, bleibt ein Rätsel. Schwalben lassen sich vom Luftstrom entlang der Außenmauer in die Höhe tragen, bevor sie durch eine Öffnung hinein- und bei der anderen hinausschießen, um vom Wind wieder hinaufgestoßen zu werden. Auch die äußere Wand der gewölbten Halle ist mit Mosaiken bedeckt. Nach einigen Stunden im Gebäude machen wir uns entlang der Hautstraße über den Shipka-Pass wieder auf den Weg. B. fragt bei einem der kleinen Souvenirgeschäfte, die sich um die nächste Kreuzung drängen, nach dem Weg. Der Ladenbesitzer sagt anscheinend: „Den Berg hinunter.“, und so machen wir uns auf in die Richtung, in die das Auto zeigt. Nach einiger Zeit wird uns klar, dass es die falsche Richtung ist, nämlich nach Gabrovo statt nach Shipka, und obwohl es außerhalb des EVN-Gebietes liegt, entschließen wir uns hinzufahren.

Aus dieser Richtung wirkt sie wie eine lang gezogene Stadt mit vielen verfallenen Fabriken. Angrenzend an eine der Fabriken, in die ich hineinschaue, gibt es Wohnhäuser für Fabriksarbeiter/innen. Sie werden noch immer bewohnt, Wäsche hängt an den Wäscheleinen, aber in den Produktionshallen gibt es keine Maschinen mehr und jede Art von produktiver Aktivität wurde eingestellt.