Liam Gillick beschäftigt sich in einer Vielzahl seiner Arbeiten mit räumlichen Interventionen. In seinem Fall sind dies Arbeiten, die einen Raum durch die Installation eines vorgefertigten skulpturalen Einzelstücks verändern beziehungsweise neu definieren. Häufig erfolgt dies durch Alu-Plexiglas-Elemente, die in ihrer einfachen und präzisen Herstellung Teil der vorhandenen Architektur sein können oder aber auch aufgrund ihrer Zweckbefreitheit die Qualität eines Dekors annehmen. In vielerlei Hinsicht wirken diese Objekte gerade aus dieser Bivalenz. Sie substituieren einen Aspekt, den sich die Architektur der Moderne und danach zumeist versagt, den Einsatz von Form und Farbe, befreit vom primären Zweck. 

Es ist aber gerade die Qualität von Liam Gillick, dass er dies mit Mitteln unternimmt, die wiederum dem baulichen Produktionsprozess entnommen und in keiner Weise kunsthandwerklich sind. Dadurch wirken diese Werke auch nicht appliziert oder penetrierend, sondern entwickeln subtil und hintergründig ihre Eleganz und Wirkung auf den Raum, mit dem sie eine symbiotische Beziehung eingehen.

Paul Katzberger, 2005