Ein Speicher für Doigs komplexe Gemälde und damit assoziative Startpunkte für malerische Transformationen sind persönliche Erinnerungen an Orte und Ereignisse. Viele von diesen haben mit der Popkultur und der Psychodynamik der Rockmusik zu tun.

Bei Buffalo Station (das Teilbild trägt denselben Titel wie das um ein Vielfaches größere Gesamtbild) hat ein selbst geknipstes Foto viele Jahre später den Malprozess in Gang gesetzt. Als 18-Jähriger war Doig 1977 aus Kanada zu einer Stadionshow der Rolling Stones nach Buffalo gepilgert. Der Schnappschuss – ein niemals entwickeltes Negativ, das der Künstler später wiederfand – zeigt die Situation nach dem Konzert: Eine intensiv empfindende Gemeinschaft löst sich wieder in Einzelpersonen auf. Jeder Fan trägt das Erlebte hinaus ins jeweilige Leben.

In der Farbgebung scheint der Sound des Konzerts wie ein Feedback nachzudröhnen. Zugleich wirken die schemenhaften Figuren merkwürdig verloren und diffus.

Wolfgang Kos, 2005