Insane Cancer (cell 1 and 2), Bruised Safes (A and B) und Koudelka sind Teil einer fortlaufenden Zusammenarbeit der Künstler Jasper Spicero und Bunny Rogers mit dem Titel Random House. Für Spicero begann dieses Projekt „mit dem Spielen von frühen Survival-Horror-Spielen am Computer, wie ‚Silent Hill‘, ‚Clock Tower‘, ‚Parasite Eve‘, ‚Koudelka‘, ‚The Mirror Lied‘ und ‚Juggernaut‘. Während ich spielte, fiel mir auf, dass die meisten meiner Lieblingsbücher von Random House veröffentlicht wurden. Daraufhin fing ich an, Nachforschungen über den Verlag zu betreiben und Verbindungen zwischen frühen Survival-Horror-Spielen und Random House herzustellen, nach MIDI-Files zu suchen und online Bilder zu sammeln. Am Ende resultierten meine Nachforschungen in einer Geschichte, Skizzen für Skulpturen und einem Soundtrack.“

In den verschiedenen Bestandteilen, aus denen sich Spiceros Installation zusammensetzt – 3-D-Drucke aus Alumide, eine Mädchenjacke, ein Miniaturschlittschuhteich aus Porzellan der Spielzeugmarke Precious Moments, mit Make-up versehene Eisentresore, alte Schlittschuhe –, verbirgt sich die beklemmende Spannung eines gerade vergangenen Ereignisses. Zweifellos sind Narration und Effekt die bestimmenden Elemente der Werkstruktur, die auf einem Netzwerk von Beziehungen basiert. Als Teil des Projekts Random House hat Spicero eine Dramaturgie entwickelt, die die unterschiedlichen Objekte miteinander verbindet. Im folgenden Auszug aus Spiceros und Rogers’ „Geschichte“ werden die verschiedenen Bestandteile verknüpft:

Das Überleben hängt hier voll und ganz von der Perspektive ab

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Szene: Boyd läuft weinend durch die Flure von Random House. Er streckt seinen Arm zur schwarzen Marmorwand aus. Diese ist mit Asche bedeckt. Seine Finger hinterlassen Spuren wie Schlittschuhe.

B: Wenn ich dich sehe, steht die Welt still. Sie hält an und für mich existierst nur noch du und meine Augen starren dich an. Es gibt sonst nichts. Keine Geräusche, keine anderen Menschen, kein Gestern, kein Morgen. Es gibt nur dich.

**** Boyd läuft schneller, als ob er irgendetwas verfolgen würde.

Durch Tränen sehen wir schemenhaft eine Gestalt, die vorwärtswatschelt und in Petalbergs Büro verschwindet.

Hans Ulrich Obrist, 2015