Trisha Donnellys Arbeiten bewegen sich zwischen Zeichnung, Fotografie, Video, Sound und Text: Alles fällt an seinen Platz, wenn es an der Reihe ist.

Oft begegnen wir einer Verknüpfung mit Zeit und Architektur, die, ohne auf Objekte bezogen zu sein, uns zu einem noch nicht verwirklichten Projekt Trisha Donnellys führt, wo man „durch die Schwingungen einer spielenden Truhenorgel spazieren würde … Weil die Luft durch die Schwingungen nicht zur Decke gepresst, sondern durch den Boden hinaufgedrückt würde und du dadurch wüsstest, dass du durch diese im Raum aufsteigenden Schwingungen gehen könntest.“

Trisha Donnelly trotzt jeder Kategorisierung und hinterfragt alles, was uns auf Bekanntes hinweist. John Miller schreibt, dass Donnelly zu jener Generation von Künstlern gehöre, die in Verbindung zum nicht kommunizierbaren und antidokumentarischem Impuls eines Bas Jan Ader zu verstehen seien. Ihre Fotografien finden an Orten und zu Zeiten statt, die wir am wenigsten erwarten: „Wenn ich Fotos mache, geschieht dies immer, weil ich auf der Jagd bin nach einer Fotografie, von der ich glaube, dass sie bereits in den Köpfen anderer vorhanden ist.“

Hans Ulrich Obrist, 2005